
Die Safari ging gestern zu Ende. Für schlechtes Wetter hatten wir einen Karenztag vorgesehen; er wurde nicht gebraucht. Also machen wir heute noch - außer der Reihe - einen Abschiedsflug vom Bischling. Armin ist dabei. Er hat von der Familie einen Tag Fliegerurlaub erhalten 😉.

Krimhild bringt uns zum Bischling, fährt selbst mit hinauf, um mit uns in dem geliebten Bergrestaurant auf den Durchzug der Thermik zu warten.

Am Bischling herrscht reger Flugschulbetrieb. Drum herum die ambitionierten Sportler. Gegen halb eins ist es soweit. Die ersten Piloten schauen sich die Bischlingshöhe von oben an.
Allerdings wandern größere Cirrus-Felder über den Himmel, welche die Thermik erheblich dämpfen. Ist der Himmel bedeckt, sinken die Vogelschaupiloten wieder herunter. Wir machen uns auf dem Südstartplatz fertig und passen die nächste Sonnenphase ab.
Wie oft haben wir das nun schon gemacht! Aufkurbeln am Bischling. Sprung zum Frommen Kogel. Noch einmal kräftig Höhe tanken. Sprung über das Lammertal zum Bergrücken, der sich vom Gerzkopf nach Süden erstreckt. Höhe machen über dem kleinen Sender. Sprung zum Rossbrand. Merkwürdig. Es war eine Südkomponente für den Westwind vorausgesagt worden. Wenn das zuträfe, stünde über dem Rossbrand ein fetter Cumulus. Ist aber nicht. Der Rossbrand ist tot. Überspült vom bayrischen Wind.
Eli saust über den Rossbrand weg und kassiert stetes Saufen im Leestrom. Wir fliegen trotzdem hinterher. Hätte ich vermutlich nicht gemacht, wenn ich allein unterwegs gewesen wäre. Stattdessen dynamisch auf der Nordseite des Rossbrand entlang kratzen, bis der Ritisberg erreicht ist. Dort findet man dann in der Regel wieder einen Bart.

Ich sehe Eli und Armin unter mir kreisen, Eli dort, wo der Rossbrand auf den Talboden trifft, Armin über dem Steinbruch. Armins Position erscheint mir vielversprechender. Also dorthin. Nix. Weiter suchen. Wieder nix. Wieder zurück, dorthin, wo Eli etwas gefunden hat. Auch nix. Wieder zurück zum Steinbruch. Gleich lande ich in der Kiesgrube. Geblubber. Da ist ein wenig warme Luft. Mühsam arbeite ich mich in Hangschlaufen bis zum Gipfel des Predigtstuhls empor, kann sogar noch etwas überhöhen. Dann ein schicker Klapper und wieder etwas Höhe verloren.
Noch einmal. Dann weiter nach Osten zum Obersteinköpfl. Luv oder Lee? Von Armin und Eli ist nichts mehr zu sehen. Ich entscheide mich für Luv. Das ist heute leider falsch. Später sehe ich auf den Tracks, dass Armin und Eli einen schönen Bart von der Lee-Seite erwischt haben.
Ich quere in der Hoffnung, doch noch etwas Thermik zu finden, über Mandling hinweg auf die nördlich Talseite. Nix. Und die Hochspannungsleitung gibt nicht viel Spielraum. Ok. Das war's. Abgleiten auf die nächste abgemähte Wiese. Landung unterhalb von Warterdorf. Krimhild wird mich abholen. Es war ein schöner Flug. Aber es hat leider nicht ganz gereicht. Verpasst und zugenäht!
Wo sind eigentlich Armin und Eli? Na, klar. Machen eine
Foto-Shooting-Session über dem Ritisberg. Und landen dann,
wie es sich gehört, in der Ramsau bei unserem Hotel. Dort
werde ich auch hingebracht. Von meiner wundervollen
Supporterin, der ich zu großem Dank verpflichtet bin. Sie hat
uns eine Woche lang in selbstloser Weise großartig
unterstützt. Kann es ein schöneres Geburtstagsgeschenk geben?
Wohl kaum.

Der auf dem Foto residierende Link zu AYVRI wurde entfernt, weil die Website am Ende des Jahres 2022 den Dienst einstellte.