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X-Alps Safari 2023 • 08. bis 12. August

11.08. Von Levico Terme (Löweneck) nach Castello Tesino





Freitag, 11.08.2023 - Heute ostwärts

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Hotel Liberty
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Aufbruch nach Vetriolo

Gut ausgeschlafen und gefrühstückt begeben wir uns gegen neun Uhr vom Hotel zur hundert Meter entfernten Bushaltestelle. Der Bus nach Vetriolo kommt pünktlich. Offenbar hat er die Funktion einer Aufstiegshilfe für Gleitschirmflieger; jedenfalls gesellen sich zu uns noch einige weitere Piloten.

Oben angekommen, nehmen wir die Lage in Augenschein. Wir wissen, dass heute eine leichte nördliche Höhenströmung herrscht. Wir befinden uns auf der windabgewandten Südseite der Bergkette. Dynamische Unterstützung des thermischen Aufwindes ist also nicht zu erwarten. Trotzdem ist enttäuschend, dass am Startplatz gar kein Lüftchen weht. Das ist auch kein Wunder. Ein Blick über das Tal hinweg zeigt die vorhandene kräftige Inversion. Also beschließen wir, den Vormittag mit Parawaiting zu verbringen.

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Deckel auf der Thermik

Erst gegen halb zwei Uhr beginnt es „durchzuziehen“. Eine Viertelstunde später sind wir beide in der Luft. Die Suche nach einer Ablösung, die uns auf den Gipfel bringen soll, gestaltet sich schwierig. Zumindest für mich. Nachdem ich den gesamten Hang leer geflogen habe, wechsle ich kurz entschlossen hinüber zum vorgelagerten „Busa Grande“. Dort finde ich endlich einen Bart, in dem ich aufkurbeln kann. Eli hat sich inzwischen mit den Wolken vergnügt, kommt dann zu mir herüber, als sie sieht, dass ich fündig geworden bin.

Eli on top
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Uli down under

Auf gleicher Abflughöhe begeben wir uns vom „Busa Grande“ auf den Flug nach Osten. Die Thermiksuche bleibt anspruchsvoll. Die Thermik ist relativ schwach und die Stellen, die wirklich zum Höhe tanken genutzt werden können, sind rar. Mit uns unterwegs ist eine Pilotin; sie hat Eli am Startplatz als X-Alps-Athletin erkannt. Immer wenn ich eine Thermikquelle gefunden habe, ist sie um mich herum. Etwas nervig, aber nur zu verständlich. Würde ich ja umgekehrt genauso machen, wenn sie ein Korn in der Spreu fände ...

Von Hang zu Hang arbeiten wir uns nach Osten vor. Mal getrennt, mal gemeinsam kurbeln wir bis auf Gipfelhöhe empor. Beim Vorfliegen geraten wir aber immer wieder in thermikschwache inversionsgeprägte Luftschichten.

Nach der Landung wird Eli sagen, dass wir auf einem guten Kurs nach Feltre waren. Ich sehe das ein bisschen anders. Wir sind spät gestartet, und ich habe am Anfang viel Zeit mit der Aufwindsuche vertrödelt. Uns läuft die Zeit davon.

Dann mache ich, mich beeilend, leider vor der Querung zum Monte Silana nicht genügend Höhe, und beim Anflug des Berges treffe ich die falsche Entscheidung. Weil ich nicht oberhalb des Gipfels ankomme, muss ich die Frage „Luv oder Lee?“  beantworten. Ich entscheide mich für das sonnige Lee und bekomme die Quittung dafür, dass ich nicht beachte, dass es sich bei dem Berg um einen niedrigen windüberspülten Solitär handelt. Es geht auf der Südseite rapide abwärts. Ende der Reise nach 35 OLC-Kilometern.

Eli hätte es voraussichtlich bis Feltre geschafft. Aber sie ist solidarisch und landet neben mir unterhalb der Gemeinde „Castello Tesino“.

Gemeinsam aufwärts

Gut Rat ist jetzt teuer. Was machen wir? Eine Option besteht darin, in Feltre zu übernachten, um von dort morgen früh über Belluno nach Innichen und dann weiter nach Sillian zu fahren. Vom Thurntaler aus könnte ein Flug nach Greifenburg gelingen.

Besser wäre eine Übernachtung in Trient. Von dort ist Sillian verkehrstechnisch besser zu erreichen. Aber wie kommen wir dorthin? Wir fragen Passanten nach einer Busverbindung. Es sind Touristen, die sich nicht auskennen. Man könne uns sicher oben im Dorf weiterhelfen. Also packen wir und steigen hinauf nach Castello Tesino.

Landung bei Castello Tesino (im Hintergrund der Monte Silana)
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Endlich wieder Pizza

Ein Bus fährt heute nicht mehr nach Trient, sagt man uns im Bistro am Marktplatz. Tja, und das Taxi sei nach Belluno unterwegs. In anderthalb Stunden könne es uns fahren ...

Wir buchen in Trient eine Unterkunft. Weil wir dort spät ankommen werden, entschließen wir uns, hier in Castello Tesino das Abendessen einzunehmen. Die Pizza ist großartig! Sie schmeckt uns nach Tagen der Abstinenz ausgezeichnet.

Irgendwann ist das Taxi da und bringt uns zum Hotel „America“ nach Trient. Die Gebühr beträgt nur ein Viertel der Kosten der gestrigen Fahrt. Der Fahrer darf sich daher über ein großzügiges Bakschisch freuen.

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Screenshot aus Google Earth: Elis TrackMein Track

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